Religiöse (De-)Legitimationsansätze von Gewalt in der Antike (05.-07.09.2019)

„Religion“ und „Gewalt“ sowie ihre möglichen Interdependenzen sind zentrale Felder des zeitgenössischen Diskurses, obwohl (oder gerade weil?) sich beide Begriffe einer abschließenden Definition bekanntlich verweigern.
Schon in der Antike wird in den verschiedensten Epochen und Textgattungen ein Zusammenhang zwischen Religion (im weitesten Sinne) und Gewalt immer wieder konstatiert bzw. konstruiert und evaluiert. In den Fokus dieser Tagung sollen die Modi und Herangehensweisen gestellt werden, mit denen Autoren Gewalt in der Antike religiös legitimieren oder delegitimieren. Wir möchten ein möglichst breites Spektrum an Sichtweisen sowie Fallbeispielen integrieren und dadurch einen fruchtbaren interdisziplinären Austausch fördern.

 

Tagungsprogramm

05.-07. September 2019 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Fakultätssaal des Philosophicums

 

Donnerstag, 05. September 2019

14:30-14:45 Begrüßung und Einführung
14:45-15:30

Keynote: Maijastina Kahlos (Helsinki)

Swords or fists? Justifying, criticizing, and deploring religious violence in the fourth century CE

15:30-16:15

Luise Marion Frenkel (São Paulo)

Religious dissent, civil wars and the end of Antiquity

16:15-16:45 Kaffeepause
16:45-17:30

Alexandra Eppinger (Darmstadt)

Der Vorwurf der „Gottlosigkeit“ als Legitimation von Gewalt in der griechisch-römischen Antike

17:30-18:15

Lisa Bailey (Auckland)

Legitimate violence and the bodies of the servi dei

Ab 19:30 Conference Dinner

 

Freitag, 06. September 2019

09:30-10:15

Eleni Papadogiannaki (Heraklion)

Iphigenia: a religious sacrifice victim?

10:15-11:00

Iris Sulimani (Raanana)

Religious Legitimization of Violence in Diodorus' Mythography

11:00-11:30 Kaffeepause
11:30-12:15

Arnold Bärtschi (Bochum)

„Für das größere Wohl“ – Literarische Ausgestaltung und Legitimierung von Gewaltanwendung gegen Menschen im römischen Prodigienwesen

12:15-13:00

Keynote: Werner Rieß (Hamburg)

Religiöse (De-)Legitimation von Gewalt athenischer Bürger am Beispiel Menanders und der attischen Fluchtafeln

13:00-15:00 Mittagspause
15:00-15:45

Stephen Germany (Basel)

Delegitimizing Intrareligious Violence in Joshua 22: An Argument from the Periphery to the Center

15:45-16:30

Kimberley Stratton (Ottawa)

Religious Legitimation and the Restoration of Social Coherence: Mythic responses to Roman Violence

16:30-17:00 Kaffeepause
17:00-17:45

Martin Schmidt (Wuppertal)

Gewaltanwendung des römischen Staates im Spiegel christlicher Apologetik am Beispiel des Laktanz

17:45-18:30

Elisabeth Schwab (Köln)

Gewöhnliche und heiligende Gewalt: Christliches und nicht-christliches Sterben im 3. Jahrhundert n.Chr.

Ab 19:00 Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen

 

Samstag, 07. September 2019

09:30-10:15

Marcela Caressa (Buenos Aires)

The Myth of Canopus: Religion and Conflict in Rufinus’ Church History

10:15-11:00

Kathleen Kirsch (Washington)

A Prerequisite for Holiness: Legitimized Intestine Warfare in Prudentius’ Psychomachia

11:00-11:30 Kaffeepause
11:30-12:15

Liliane Marti (Bern)

"Zwinge sie einzutreten!" Augustinus’ Legitimationsansätze von Gewalt im Donatistenstreit

12:15-13:00

András Handl (Leuven)

Heiligt der Zweck alle Mittel? Legitimationsstrategien von (göttlicher) Gewalt bei Gregor von Tours

Ab 13:00 Abschlussdiskussion

 

Kontakt und weitere Informationen: PD Dr. Johannes Breuer (breuerj@uni-mainz.de) / Dr. Jochen Walter (walterj@uni-mainz.de)